Aufsicht im Schützenmuseum

Als Aufsichtsperson im Schützenmuseum trifft man Menschen aus der ganzen Welt, kann so Kontakte knüpfen und interessante Gespräche führen. Und man lernt noch hinzu.

Das Schützenmuseum reizte mich schon von jeher. Durch meine Tätigkeiten im Verein oder auch in Verbänden hatte ich Kontakte zu Schützen oder Schützenorganisationen, so auch zu den jeweiligen Museumsverantwortlichen.

Kurz vor meiner Pensionierung kontaktierte ich die damalige Museumsleiterin und fragte nach, ob sie noch jemanden als Aufsichtsperson gebrauchen könnte. So kam ich ins Schützenmuseum.

In all den Jahren, in denen ich jetzt für das Museum tätig bin, habe ich viele schöne Begegnungen gehabt und durfte auch bei Führungen und Buchvernissagen oder Apéros mithelfen. Dank meinen Sprachkenntnissen kann ich mich auch leidlich mit den meisten Besuchern unterhalten.

Als Aufseher begrüsse ich die ankommenden Besucher und versuche ihnen das Museum mit allen Facetten, die es in sich birgt, zugänglich zu machen. Ich begleite sie oft durch die beiden Stockwerke und vermittle hie und da Wissenswertes über die

Geschichte des Hauses, über Waffen und deren Gebrauch oder auch zu Preisen, Pokalen, Kranzauszeichnungen usw. Im engen Besucherkontakt oder bei Treffen mit Vereinen oder Organisationen, die eine Führung durch das Museum wünschen, kann ich vieles erklären, aber auch mir Unbekanntes – sei es über eine Waffe oder einen ausgestellten Gegenstand – erfahren und so mein Wissen ergänzen. Einmal hat mich sogar eine chinesische Staatsangehörige, die mit ihrem Sohn dem Museum einen Besuch abstattete, eingeladen, sie zu Hause zu besuchen. Alle Besucher werden willkommen geheissen und deren Wünsche nach Möglichkeit erfüllt. So sind etwa auch schon Fragen zu speziellen Waffentypen, Kranzauszeichnungen oder Ausstellungsgegenständen von persönlichem Interesse gestellt worden, was die Aufsichtstätigkeit spannend und interessant macht. Wenn die Fragen nicht direkt beantwortet werden können, wird das im Nachhinein im Schriftverkehr nachgeholt.

In unserem Team, das zur Zeit aus fünf Aufsichtspersonen besteht, herrscht eine kameradschaftlich, freundliche Atmosphäre. Wir treffen uns jährlich ein bis zweimal zum Gedankenaustausch, weil wir uns ja sonst eigentlich nie sehen, da jeweils nur eine Person während den Öffnungszeiten anwesend ist. Anlässlich der Museumsnacht Bern sind dann alle Museums-Mitarbeitenden, wie auch ein Teil der Stiftungsräte im Einsatz und treffen sich mit den Besuchern zum Austausch und bewirten sie an der «Schützenbar» oder helfen bei einem der verschiedenen Posten aus. Die Einsätze werden jeweils über drei Monate hinaus geplant, so dass jede Aufsichtsperson ihre Wünsche anbringen kann. Zwischenzeitlich haben Einzelne auch lose Kontakte zueinander, was für die Aufsicht wichtig ist und das Team zusammenschweisst.

Abschliessend darf ich sagen, die Aufsicht im Schützenmuseum ist äusserst interessant und kann auch private Kontakte aufbauen. Sie kann die Anliegen des Stiftungsrates und des Schiesssportverbandes umsetzen und mit Freude gegen aussen vertreten.

Heinz Pfeuti, Schützenmuseum Bern